Dorn-Breuss

Diese sanfte, aber aus naturheilkundlicher Sicht sehr wirkungsvolle Therapie von Wirbelsäulen- und Gelenkblockaden steht auf drei Säulen:

• Säule I – die Dorn-Therapie
• Säule II – die Breuss-Massage
• Säule III – die Patienten-„Hausaufgaben”.

Die Dorn-Therapie wurde von Dieter Dorn (verstorben im Januar 2011), einem Landwirt und Sägewerksbesitzer aus Lautrach (bei Memmingen/Allgäu) entwickelt. Nachdem er vor mehr als 30 Jahren einen Hexenschuss bekam, suchte er einen anderen Bauern, Josef Müller, auf, der in dem Ruf stand, Schmerzen „fortdrücken“ zu können. Als die Ehefrau von Herrn Dorn eines Tages über Kopfschmerzen klagte, half ihr Dieter Dorn, indem er die Methode des inzwischen verstorbenen Bauern Müller aus dem Gedächtnis anwandte – mit durchschlagendem Erfolg, der sich immer weiter herumsprach. Ein Arzt, Dr. Hansen (Orthopäde), der von dieser Methode hörte und auf der Suche nach einer ganzheitlichen Heilweise war – ließ sich von Dieter Dorn behandeln. Von seiner Methode völlig überzeugt, aber angesichts der fehlenden medizinischen Kenntnisse von Herrn Dorn überrascht, versorgte er diesen mit medizinischer Literatur und klärte ihn darüber auf, dass Herr Dorn nicht – wie immer von ihm angenommen – die jeweiligen Bandscheiben drückte, sondern die Dornfortsätze, in deren Bewegung sich naturgemäß auch die Bandscheiben bewegten. Herr Dorn entwickelte die Methode weiter, indem er auch die Halswirbelsäule und die Hüftgelenke mit in sein Therapieschema einbezog. Der Heilpraktiker Helmuth Koch war es schließlich, der Dieter Dorn 1988 davon überzeugte, seinen Namen für diese Therapieform herzugeben. Die Dorn-Therapie ist inzwischen über ganz Mitteleuropa verbreitet.

Bei der Wirbelsäulenmassage nach Rudolf Breuss lässt sich aus meiner Sicht gut mit der Dorn-Therapie kombinieren. Sie wird zur Behandlung des Hexenschusses bzw. Bandscheibenproblemen eingesetzt. Je nach Problematik der Wirbelsäule wird sie vor der Dorn-Therapie als Vorbereitung oder danach, um die Wirbelsäule noch weiter zu strecken und dementsprechend die Bandscheiben zu entlasten. Sie wird mit Johanniskrautöl auf Olivenölbasis durchgeführt und sollte grundsätzlich schmerzfrei sein. Ziel dieser Massage ist die Regeneration von unterversorgten Bandscheiben, soweit das möglich ist.

Die Hausaufgaben, die jeder Patient nach der Behandlung bekommt, müssen von diesem jeden Tag durchgeführt werden. Sie wurden so konzipiert, dass der Patient aktiv mitarbeiten muss und die Eigenverantwortlichkeit angesprochen wird. Die Hausaufgaben sollten bei akuten Schmerzzuständen bis zu 20 x täglich durchgeführt werden.

Die Dorn-Therapie und die Breuss-Massage sind komplementärmedizinische Verfahren, die von Nichtärzten entwickelt wurden. Wissenschaftliche valide Studien zur Wirkung und Wirksamkeit liegen nicht vor. Auch werden diese Methoden von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, nicht anerkannt. Beschriebene Wirkmechanismen beziehen sich also auf Beobachtung einzelner Therapeuten.